Robert Muntean - Because the Night
Ausstellungseröffnung Donnerstag 5. Sept. 2019 | 19:30 Uhr
Der Künstler ist anwesend
Es spricht Dr. Thomas Mießgang
Ausstellungsdauer 5.9.2019 bis 6.10.2019
Fotos der Ausstellungseröffnung
Robert Muntean - „Because the Night“
Robert Munteans Bilder sollen rocken – das ist seine erklärte Absicht. Und wie bringt man den Groove, den Sex, die Ekstase in die stille Welt der Malerei? Indem man Farberuptionen inszeniert, die auf der Leinwand explodieren. Verschiedene Rottöne verteilen sich wie giftige Flecken auf der Leinwand und werden durch ein markantes Weiß kontrastiert. Dieses wiederum erweckt beinahe den Eindruck einer Plakatwand, von der, im Sinne des Prinzips Décollage, Papierfetzen abgerissen wurden. Natürlich gibt es auch noch andere Farbtöne: bräunliche, gelbe, giftig-grüne, die sich so organisieren, dass der Eindruck eines ziemlich turbulenten koloristischen Spektakels entsteht.
Die neue Serie von Robert Muntean, von der ausgewählte Arbeiten in der Galerie.Z zu sehen sind, trägt den Titel „Because the Night“ und spielt somit auf einen Songtitel von Patti Smith an: Die Werke, die in diesem Kontext entstanden sind, unterscheiden sich nicht fundamental von Arbeiten der vergangenen Jahre, setzen aber die Schwerpunkte, sowohl, was die Farbgebung wie auch was das Verhältnis von Figuration und Abstraktion betrifft, manchmal ein wenig anders.
Robert Muntean malt in Schichten, in Layers. Dabei funktionieren diese „Folien“ wie für sich alleine stehend und somit bilden sie eigene Formationen . Die werden dann übereinander gelagert und stoßen oft auch mal gegeneinander, erzeugen ein Prisma. Erst am Ende wird dann die Figur eingeflochten. Man kann nicht mehr nachvollziehen, was die erste, die unterste Schicht war, aber alles klingt mit. In gewisser Weise wird so eine farbliche Polyphonie erzeugt.
„Because the Night“ zeigt das voll entfaltete malerische Pluriversum des Robert Muntean zwischen Identifizierbarkeit und Verkennen. Es ist ein Spiel mit farblichen Graduierungen, die, ohne sich psychologisch in die Figuren einzulesen, Gefühlsexaltationen in koloristische Valeurs übersetzen und in Formenkonfigurationen, die mal nachgerade archaisch-tribalistische Seinsmodi herbeihalluzinieren, um dann wiederum ins eher Signalhaft-Piktographische oder gar in eine Idylle mit pastelligen Tönen zu gleiten. Ein faszinierender Kosmos, aufgebaut wie ein gutes Plattenalbum. In diesem Kontext gibt in einem Interview Robert Muntean, 1982 in Leoben geboren, zu erkennen, dass er bei seinen Bildern das Gefühl habe, „dass sich alles auflöst, gewissermaßen in die Unendlichkeit taumelt.“
Dies kann man getrost als Deutungsparadigma für die gesamte Kunst von Robert Muntean einsetzen: Taumeln in die Unendlichkeit!